Runder Tisch von Zukunftsfähiges Bonn e.V.

Energiesparen im Haushalt

Beim Runden Tisch des Vereins Zukunftsfähiges Bonn am Dienstag, den 15. September, in der Stiftung Mitarbeit gab Diplom-Ingenieur Thomas Zwingmann von der Verbraucherzentrale Siegburg vor zahlreichen InteressentInnen Infos und Tipps, wie man in Wohnhäusern Energie sparen kann.

Von Barbara Kloep

Energie – so erklärte Zwingmann – wird immer noch in hohem Maße durch fossile Energieträger wie Kohle und Öl gewonnen. Bei deren Verbrennung entsteht CO2. Die katastrophalen Folgen des hohen CO2-Ausstoßes für unser Klima sind bekannt. Daher ist das Einsparen von Energie zur Verringerung des CO2-Ausstoßes dringend nötig. Außerdem lassen sich durch Energiesparen auch Kosten senken.
Ein Großteil der Wohngebäude in Nordrhein-Westfalen wurde vor 1978 errichtet. Etwa 77% gehören zum älteren Bestand, mit Energieverbräuchen von 200 bis 300 Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr. Angestrebt wird nach der neuen Energieeinsparverordnung ein Wert von etwa 70 Kilowattstunden!
Soll der Energiebedarf eines Gebäudes gesenkt werden, bietet sich in der Regel als erster Schritt das Dämmen der Gebäudehülle an. Zwingmann wies darauf hin, dass dicke ungedämmte Außenwände nicht die Wärmedämmung ersetzen.
Am Anschluss wandte sich Zwingmann den Heizungssystemen zu. Ein alter Heizkessel aus den 70er Jahren verzeichnet einen Wärmeverlust von 40%, die neueren Kessel nur 6 bis 10%. Brennwertkessel haben den geringsten Verlust von etwa zwei bis fünf Prozent. Es gibt außerdem große Unterschiede bei den CO2-Ausstößen verschiedener Heizungssysteme. Während Holzpellet-Zentralheizungen fast keinen CO2-Ausstoß verursachen, sind Elektro-Nachtspeicher die größten CO2-Erzeuger! Holzpellets sind kleine Presslinge aus Restholz. Sie werden zum Beispiel aus Totholz, welches aus Wäldern entfernt werden muss, und aus Abfällen aus Sägewerken hergestellt.
Ein weiterer Versuch, sparsam Energie zu gewinnen, ist die Kraft-Wärme-Kopplung durch ein Blockheizkraftwerk. Ein Antriebsmotor im Keller erzeugt hierbei Strom und Wärme. Um wirtschaftlich zu arbeiten, müssen Blockheizkraftwerke möglichst lange laufen. Dabei produzieren sie viel Wärme. Somit ist diese Energiegewinnung nur sinnvoll, wenn auch im Sommer genug Wärme gebraucht und tatsächlich genutzt wird. In Einfamilienhäusern ist der Einsatz von Blockheizkraftwerken laut Zwingmann in den meisten Fällen unwirtschaftlich.

Zwingmann

Thomas Zwingmann erklärt, was beim Dämmen zu beachten ist.

Fotografin: Barbara Kloep

 Durch das Dämmen der Außenwände können etwa 30% der Heizenergie eingespart werden. Nach Modernisierung der Heizung kann mit einer Energieeinsparung von etwa 12% gerechnet werden. Die Einsparung ist jedoch sehr stark vom vorhandenen Heizsystem abhängig. Durch das Dämmen des Daches sowie den Einbau einer Wärmeschutzverglasung können jeweils etwa elf Prozent Energie eingespart werden. Bei Einfamilienhäusern aus den Jahren 1949 bis 1959 lässt sich durchschnittlich eine Einsparung von 74% von 338 auf 88 Kilowattstunden, bei Einfamilienhäusern aus den 70er Jahren eine Einsparung um 59%, von 186 auf 77 Kilowattstunden, erzielen.
Zwingmann nahm auch Bezug auf den Stromverbrauch im Haushalt. Elektroherde mit 11,5% und Kühlschränke mit 11,3% sind die größten Stromfresser, gefolgt von der Beleuchtung sowie Fernsehen/Radio und Stereoanlage/Video/PC mit 9,2%, dem Wäschetrockner mit 7,2% und der Spülmaschine mit 6,4%. Neue energieeffiziente Geräte bieten ein erhebliches Einsparpotenzial.
Zur Förderung von Energiesparvorhaben werden finanzielle Mittel bereitgestellt, zum Beispiel vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), sowie von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Die Förderung erfolgt als zinsverbilligtes Darlehen oder als Zuschuss.

Die Verbraucherzentrale Bonn in der Thomas-Mann-Straße 2 bietet Unterstützung beim Energiesparen: Energieberatung zum Einstieg, in der Beratungsstelle, 30 Minuten, Kosten fünf Euro, Anmeldung: Tel. 02 28 / 9 76 69 34;

Beratung bei Ihnen zu Hause zum Energiesparen, zu Feuchtigkeit und Schimmel sowie zum Einsatz von Photovoltaikanlagen, Dauer 60 bis 90 Minuten, Kosten 60 Euro., Anmeldung: Tel. 0228 / 24 16 93